Wer Menschen beobachtet, wie sie an einem Fahrkartenautomat ein passendes Ticket buchen, sieht schnell, dass bei der Entwicklung von Mensch-Maschine-Schnittstellen der Mensch einen wichtigen Faktor darstellt. Nur durch Beobachtung kann man verstehen lernen, wie Nutzer:innen an ein Produkt herangehen und welche Hürden sich ihnen möglicherweise in den Weg stellen.

Usability-Tests erfassen mit einer Kombination aus Beobachtung und Befragung, wie gut Nutzer:innen mit einem Produkt umgehen können. Sie begleiten den Entwicklungsprozess von der ersten Konzeption bis zum fertigen Produkt und helfen den Entwickler:innen, die Nutzer:innensicht einzunehmen und nutzerzentriert zu gestalten.

Das Ziel

Die Beantwortung folgender Hauptfragestellungen steht bei Usability-Tests im Zentrum:

  • Wie effizient können Nutzer:innen mit dem Produkt umgehen?
  • Wo ergeben sich für Nutzer:innen Bedienhürden?
  • Wie fehlertolerant ist ein System aus Nutzer:innensicht?

Sie erhalten von uns explizite Lösungen für eine leichte und intuitive Bedienung. Das können Empfehlungen zur Behebung von Brüchen in der Bedienlogik sein oder auch Empfehlungen zur grafischen Oberfläche unter Beachtung des Zusammenspiels zwischen Menüführung, Bedienelement und grafischer Oberfläche oder gar Empfehlungen zur Neuordnung von Funktionalitäten.

Der Weg

Bei einem Usability-Test werden Nutzer:innen konkrete Aufgaben (sog Use Cases) gestellt, die sie am Produkt bearbeiten sollen, z.B.:

  • „Buchen Sie auf einem Reiseportal eine Flugreise.“
  • „Geben Sie in Ihrem Onboard-Navigationssystem ein bestimmtes Ziel ein.“
  • „Lassen Sie sich von Ihrem Blutzucker-Messgerät die Messwerte der letzten Woche anzeigen.“

Die Nutzer:innen werden aufgefordert, solche Aufgaben ohne Einweisung zu bewältigen. Dabei wird Ihr Verhalten protokolliert und analysiert.

Die Werkzeuge

Die Nutzer:innen interagieren direkt mit einem Prototyp des Produkts. Dabei werden Ihre Bedienhandlungen Schritt für Schritt aufgezeichnet – life oder per Video – und analysiert, z.B.:

  • Wo werden Fehler im Bedienablauf gemacht?
  • Wie schnell werden Aufgaben gelöst?
  • Werden Bedienabläufe gelernt, so dass bei Wiederholungen von Aufgaben Fehler nicht wieder auftreten?
  • Wie kommen Nutzer:innen nach einem Fehler wieder zurück auf den „richtigen“ Weg?

Neben reinen Beobachtungsdaten wird immer auch die persönliche Meinung und die gewonnenen Eindrücke der Nutzer:innen in die Analyse einbezogen, z.B.:

  • „Wo haben Sie sich als Nutzer:in unsicher gefühlt?“ 
  • „Wie selbsterklärend sind für Sie verwendete Symbole?“ 
  • „Wo sehen Sie ganz persönlich als Nutzer:in Verbesserungspotenzial?“

Usability-Tests können zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung durchgeführt werden. In einem Frühen Stadium reichen einfache Prototypen – sog. Wireframes wie z.B. Strichzeichnungen, um erste Erkenntnisse über die Bedienbarkeit zu gewinnen. Je ausgereifter das Konzept, desto ausgereifter sollte auch der Prototyp sein, da auch verwendete Symbole, Farben, Kontraste u.ä. Einfluss auf die Bedienbarkeit haben.

Durch wiederholte Tests mit immer feiner ausgearbeiteten Konzepten erreichen Sie das Optimum an Bedienfreundlichkeit Ihres Produktes.