In der Entwicklung digitaler Produkte stellen sich User Experience Designer (UX Designer) immer wieder die Frage, ob die Bedienlogik verständlich, die Anordnung von Objekten nachvollziehbar und der Joy of Use bei den Kund:innen auch erfüllt wird. Diese Fragen lassen sich am besten durch User-Interface Prototypen klären.

In der frühen Entwicklungsphase werden vom UX-Designer zunächst Low-Fidelity Prototypen angefertigt. Funktionalität und Struktur des User Interfaces stehen hierbei im Vordergrund. Erste Entwürfe der GUI oder eines Features können mit dieser Methode skizziert und als Gesprächsgrundlage mit Softwareentwickler:innen und Entscheidungsträger:innen verwendet werden.

Low Fidelity Prototypen sind ein wesentlicher Bestandteil des iterativen Entwicklungsprozesses. Durch sie können Konzeptideen nicht nur schnell erlebbar gemacht, sondern auch Optimierungsansätze abgeleitet und frühzeitig in den Entwicklungsprozess zurückgeführt werden. In die Kategorie „Low-Fidelity“ fallen einfache Skizzen (Scribbles) und Wireframes, die per Hand oder mit Hilfe von Tools, wie z.B. Balsamiq, erstellt werden. 

Die skizzierten GUIs können ferner durch Gruppierung zu Flow-Chart-Diagrammen zusammengestellt werden. Das verschafft den UX-Designer:innen und ihren Expert:innenteam einen Gesamtüberblick über das interaktive System. Charakteristische Einzelheiten der Menülogik, des Bedienablaufs oder Screenlayouts werden auf diese Weise transparent, sodass eine zuvor definierte user story erstmals greifbar wird. Wir arbeiten Flow-Chart-Diagramme entweder in Papierform oder mit Hilfe von Tools wie Microsoft Powerpoint oder Visio für Sie aus.

Flow-Chart-Diagramm zur Visualisierung des Menüablaufs bei der Benutzeranmeldung

Scribbles und Wireframes stellen häufig die Ausgangsbasis für detailliert ausgearbeitete und realitätsnahe high-fidelity Prototypen dar. Bis ein Prototyp einen so hohen Reifegrad erreicht, bedarf es einer Vielzahl von Konzeptrücksprachen mit den Kund:innen, Entwickler:innen, Entscheidungsträger:innen und vor allem den Benutzer:innen. Im Idealfall werden Letztere von Anfang an in den Entwicklungsprozess mit eingebunden, um einen hohen Erfüllungsgrad an Nutzungsanforderungen sicherzustellen.

High-Fidelity Prototypen sind folglich das Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit. Sie ähneln dem endgültigen Produkt in höchstem Grade und bilden Funktionalitäten vollständig oder ausschnittsweise in Form von dezidierten usecases ab. Die Anfertigung von high-Fidelity Prototypen eignet sich besonders für anspruchsvolle Konzeptpräsentationen, Usability-Tests und Kundenclinicen, da die interaktiven Klickdummys mit realistischen Grafiken, Corporate Identity-Vorgaben und auch Animationen ausgestattet sein können. In unserer Toollandschaft kommen vorwiegend Axure, Photoshop und After Effects zum Einsatz.

Home- und Login Screen als Klickdummy in Axure umgesetzt. Der interaktive High-Fidelity Prototyp eignet sich hervorragend für Präsentationen
Home- und Login Screen als Klickdummy in Axure umgesetzt. Der interaktive High-Fidelity Prototyp eignet sich hervorragend für Präsentationen